Maiwipferl – mehr als nur Rohstoff für Hustensirup
Schnelles Rezept für ein kulinarisches Erlebnis.
Von Jörg Schimitzek
Der Wonnemonat Mai ist die richtige Zeit um zarte Maiwipferl zu ernten. Als Maiwipferl bezeichnet man die ganz jungen, frischen und hellgrünen Triebe von Nadelbäumen. Ich nutze die von Fichten und Tannen und für dieses Rezept ausschließlich Fichtenspitzen, da sie am einfachsten zu finden sind.
Du solltest keine Nadelbäume aus Weihnachtsbaumplantagen verwenden, da diese stark behandelt sein können und sich i.d.R. in Privatbesitz befinden. Wenn du deine Maiwipferl in einem Park etc. erntest, achte unbedingt darauf, dass du Fichten und Tannen nicht mit der giftigen Eibe verwechselst, denn diese werden oft in Parks gepflanzt! In freier Natur kommen Eiben bei uns nur selten vor.
Gesunde Inhaltsstoffe
Fichtennadeln finden häufig Verwendung als Hausmittel und natürliche Heilmitttel. Franzbranntwein, Hustensirup, Tee, Zusätze für Erkältungsbäder, Honig. Zu den wesentlichen Inhaltsstoffen zählen Mineralstoffe, ätherische Öle, Harze und Vitamin C.
Kulinarik
Neben den wunderbaren Heilkräften der Nadelbäume interessiert mich vorrangig die kulinarische Verwendung. Wenn ich unterwegs bin pflücke ich mir vor allem in der kalten Jahreszeit Tannen- oder Fichtenzweige zur Zubereitung eines Tees. Jetzt im Mai esse ich die jungen und frischen Triebe einfach so vom Baum oder verarbeite sie wie hier in leckeren Rezepten.
Der Geschmack ist herrlich frisch, säuerlich, an Zitronen erinnernd. Je älter die Triebe sind, um so kräftiger kommt der harzige Geschmack nach Wald durch. Die Zähne werden leicht stumpf beim Kauen.
Achtung: Verwende ausschließlich Pflanzen die du kennst und eindeutig als ungiftig identifizieren kannst. Es gibt in der Natur zahlreiche giftige Wildpflanzen, deren Verwendung oder Verzehr zu ernsthaften Vergiftungen führen kann!
Fichtenspitzen | 3 Hände voll |
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Frischer Schnittlauch | 1 Hand voll |
Olivenöl | 2 EL |
Pfeffer | nach Bedarf |
Salz | nach Bedarf |
Wasabi Paste | nach Bedarf |
Mozzarella | 3 Stück |
Goldnessel | ca. 4 Stück |
Gefleckte Taubnessel | ca. 4 Stück |
Sieb |
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Schneidebrett |
Eßlöffel |
Messer |
Ausreichend für | 2-4 Personen |
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Schwierigkeitsgrad | sehr einfach |
Zubereitungszeit | 20 Minuten ohne sammeln |
Zubereitung
Sammle die Fichten- oder Tannenspitzen ganz frisch. Gebe sie in ein Küchensieb und spüle sie kurz mit kaltem Wasser ab. Den frischen Schnittlauch wächst du ebenfalls kalt ab. Gebe beides – selbstverständlich getrennt – auf ein bis zwei Blatt Küchenpapier um das Wasser aufzunehmen.
Schneide die Mozzarella in der Mitte auf und bestreiche ein Seite mit Olivenöl. Diese Seite legst du nach unten auf einen Teller oder worauf auch immer du dein Kulinarisches Highlight präsentieren magst. Ich habe ein Holzschale verwendet. Die Oberseite der Mozzarella bestreichst du nun ordentlich mit der Wasabi Paste.
Jetzt das Grünzeug
Hacke die Maiwiperl und den Schnittlauch klein, so dass sich beides gut verteilen lässt. Zuerst gibst du die Maiwipferl auf deinen Mozzarella und danach den Schnittlauch. Anschließend mit Pfeffer und Salz würzen.
Zum Garnieren habe ich ein paar Taubnesseln verwendet, Goldnessel und die gefleckte Taubnessel. Du kannst selbstverständlich auch andere essbare Blüten verwenden.
Wir haben das Ganze mit zwei selbst gebackenen und glutenfreien Broten gereicht.